Genealogie
Bauer

© Willibald Bauer 2004

Egerländer Fachwerk

Das sogenannte Egerländer Fachwerkhaus fand seine Verbreitung im Historischen Egerland sowie im grenznahen Gebieten in Nordbayern in prächtigen Bauernhöfen.

Der Egerländer Bauernhof gehört nach der Typologie zu den "Fränkischen Gehöften". In seiner entwickeltsten Stufe ist er als Vierseit-Hof ausgebildet. Die Hauptblütezeit des Egerländer Vierkanthofes - auch hinsichtlich seines Fachwerkes - war ungefähr von Ende des 17. bis Mitte des 19. Jahrhunderts.
Während beim fränkischen Fachwerk meist das ganze Gebäude aus Fachwerk besteht oder auf ein gemauertes Erdgeschoß ein Fachwerkgiebel aufgesetzt ist, entstand der Unterbau des Egerländer Fachwerkhauses meist in Blockbauweise. Das Fachwerk selbst zeichnet sich durch eine üppige Rautenmusterung aus, die nur wenig Zwischenraum frei läßt.

Es waren vermutlich die gleichen Zimmerleute, die diesseits und jenseits der bayerisch-böhmischen Grenze diese Fachwerkkonstruktionen schufen. Schon seit jeher hatte die Bevölkerung beiderseits der Grenze enge Beziehungen zueinander. Es bestand immer ein reger Grenzverkehr.

Die meisten Egerländer Fachwerkbauten können heute im Landkreis Tirschenreuth in Neualbenreuth sowie in den in der Nähe liegenden Ortschaften Motzersreuth, Schachten, Ottengrün, Ernestgrün, Altmugl, Maiersreuth, Hatzenreuth, Querenbach, Egerteich, Mähring bewundert werden.

Auf tschechischer Seite findet man ebenfalls noch einige dieser Fachwerkhäuser in den Ortschaften rund um Eger. Besonders schöne Gebäude stehen in dem kleinen Dorf Taubrath (Doubrava). Die meisten Höfe sind wie viele Ortschaften im Egerland verschwunden. das Fachwerk wurde als Bau- oder Brennmaterial verbraucht.

Egerländer Bauernhaus
Ölgemälde des Egerländer Kunstmalers Helmut Glaßl aus Bubenreuth