Genealogie
Bauer

© Willibald Bauer 2004

Absroth

Eghalandarisch = Åbsrua          ab 1945 Opatov (tschech.)

Durch Urkunden ist die Kontinuität des Ortsnamens nachgewiesen. Nur in der Aussprache und Schreibweise sind leichte Unterschiede erkennbar. In mehreren Urkunden ist Absroth genannt:

1183

Abtisrode

1726

Abtsroth

1348

Abtsrode

1742 bis 1807

Absrode

1340 und 1350

Aptzrod

1842

Abtsroth

1578

Abßruth

1847 bis 1945

Absroth

1720

Absrode

 

 

         

König Konrad III schenkte 1149 dem böhm. König Wladislav das Schönbacher Ländchen, der es am 28.6.1165 den Waldsassener Mönchen gab. Erst in der Urkunde von 1185 werden die Orte des geschenkten Gebietes genannt, unter anderen auch  "duo ville Abtisrode", also zwei Dörfer Abtsrod. Es hieß "das obere Dorf" und "das untere Dorf". Mit der Urkunde d.J. 1185 nahm zwar der Papst Lucius III das Gebiet zwischen Elster und Zwodau in seinen Schutz, die Wirklichkeit zeigt aber, daß sich hier eine große Zahl von Edlen, Rittern, Klöstern und Vögten im "edlen Wettstreit" befand, so daß König Wenzel von Böhmen in 1291 den Wadsassener Mönchen erneut ihre Privilegien, Rechte und Freiheiten bestätigte und ihnen sogar erlaubte, mit Waffengewalt Unrecht abzuwenden. Bis 1348 gehörte das Schönbacher Ländchen dem Kloster Waldsassen, es konnte also 1322 nicht mit dem Egerland an Böhmen verpfändet werden. Rüdiger von Sparneck kaufte 1348 das gesamte Schönbacher Ländchen vom Fleißener Gebiet bis an die Zwodau bei Markhausen. Absroth gehörte also seit seiner Gründung nicht zum Egerland; es sind daher im Egerer Archiv nur wenige Akten und Urkunden über Absroth vorhanden, und wenn schon, dann in Akten, die Schönbach betreffen; das ist für die Zeit von 1428 bis 1769.

Die Achtbücher erwähnen 1340 und 1350 einen Wolfram zu Apzrod und in den Egerer Urgichtenbüchern kommt in 1578 ein Bauer Künl aus Absruth vor.

Bei der Verwaltungsumgestaltung von 1850 wurde das der Herrschaft Schönbach untertane Gebiet in Gemeinden aufgeteilt.  Dabei setzte man die Gemeinde Absroth aus den Ortschaften Oberschönbach, Unterschönbach und Absroth zusammen. Die Ortsteile "Schönbach I" und "Schönbach II" zerteilten die Absrother Gemeindefläche, so daß es etliche Jahre dauerte, bis endlich die Bezirkshauptmannschaft Ordnung schuf. Im Jahr 1904 wurden Unterschönbach und im Jahr 1908 Oberschönbach aus der Gemeinde Absroth herausgelöst und zu selbständigen Gemeinden.

Die Gemeinde Absroth besteht aus dem Dorf Absroth, dem Ortsteil Egetten, der mit dem Schönbacher Ortsteil Egetten eine landschaftliche Einheit bildet, aus dem Ortsteil Fünfhaus, der mit dem Schönbacher Ortsteil Fünfhaus ebenfalls eine landschaftliche Einheit bildet, und aus dem Ortsteil Leibitschgrund im Leibitschtal.

Das Dorf Absroth

Absroth ist ein Reihendorf, das sich entlang dem Absrother Bach entwickelte. Vom Südende (530 m ü.NN) steigt die Absrother Mulde bis zur Höhe des Abtsberges (635 m) um etwa 100 m an. Das Schiefergestein gibt beim Verwittern einen lehmigen Boden. Am Südende, neben Haus Nr.61, bestand um die Mitte des 19. Jh noch eine Ziegelhütte. Es gibt genügend kleine Quellen, so daß viele kleine Teiche den Bauern zur Verfügung stehen.

Das interessanteste Gebäude ist der "Råutbau" am Haberberg, ein in 1826 für die Arbeiter der Leibitschgrunder Fabrik erbautes Wohnhaus, welches später, als bei der Fabrik Wohnhäuser gebaut wurden, das Gasthaus "Zum roten Hof" wurde. Von hier aus hat man einen herrlichen Blick auf das Egerland.

Absroth ist zwar ein Bauerndorf; seit der Mitte des 19.Jh nahm jedoch die Zahl der Instrumentenmacher und Bestandteilerzeuger ständig zu, so daß vor dem ersten Weltkrieg die Einwohnerzahl auffallend anstieg. Um 1900 gab es hier 89 Instrumentenmacher und Bestandteilhersteller, auch 13 Näherinnen und Stickerinnen.

Im Rehbbachtal "in der Leiwat" liegen drei Mühlen.
Die obere "Rebmühle", früher Rochtmühle, besaß einen deutschen Gang und war bis 1945 in Betrieb. Der letzte Müller, Emil Dotzauer, wurde in die Ostzone vertrieben.
Die "Mittermühle" hieß im 16.Jh Schattenmühle und im 18.Jh Finkenmühle. Die Familie Hoyer saß auf der dieser Mühle 300 Jahre. Das Mühlrad gab 6 bis 8 PS, ein Zusatzmotor 6 PS für einen deutschen Gang und zwei Walzenstühle.
Die "Untermühle" war bis in die 30er Jahre in Betrieb. Früher hieß sie Taschenmühle.

Schon 1815 besaß Absroth eine Wanderschule. Von 1830 bis 1877 wurde im Haus Nr.47 unterrichtet, ab 1877 im eigenen Schulhaus (Nr.66). Die letzten Lehrkräfte: OL Hans Uhl, OL Andreas Beck, Erna Kern (Jahnel), Ernst Weidhas, Alfred Klier, Rudolf Trettl, M. Kohl.
Zuständige Pfarrei war Schönbach.
Zuständige Gendarmerie war Schönbach.

Die Straße Schönbach-Falkenau wurde von Falkenau bis Leibitschgrund schon 1850 als Bezirksstraße ausgebaut, die Strecke Leibitschgrund-Schönbach 1865/70.
Absroth besaß eine Raiffeisenkasse, eine freiwillige Feuerwehr, einen landwirtschaftlichen Verein, eine Ortsgruppe des Bundes der Deutschen.
Quelle: Heimatbuch des Landkreis Eger

Dorfskizze:

 

Aus derAbschrift der königl. Obersteuerambts-Rolla nach geschehener General-Visitation
 de anno 1654 der Herschaft Schönbach
Inhaber der Herrschaft Hertenbaerg und Schönbach
Frauen Polyrenen Marien Frayhin von Pißnitz geboren von Sahr, Wittiben

 

Dorf Absrodta
 

 

 1. Georg Wilfert

1/4 Bauershöff

 

 2. Item eine Herrenmühl

 

Eigene Müll von 1 Gang. Der Müller helts im Bestand

 3. Martin Deichsle

1/8 Bauershöff

 

 4.Georg Küntzel

1  Bauershöff

 

 5. Martin Werner

1  Bauershöff

 

 6. Andreas Deistler

1  Bauershöff

 

 7. Martin Winter

1  Bauershöff

 

 8. Wolf Winter

1/2 Bauershöff

 

 9. Georg Küntzel

1  Bauershöff

 

10. Thomas Stobwitzer 

1/2 Bauershöff

 

11. Adam Braun

1  Bauershöff

 

12. Adam Reinel

1/2 Bauershöff

 

13. Hans Lorentz  

1/2 Bauershöff

 

14. Hans Volckmann

3/8  Bauershöff

 

15. Georg Volckmann

 1   Bauershöff

 

16. Martin Wülfert  

 1/2 Bauershöff

 

Die Kirchenbücher der Pfarrei Schönbach zu der Absroth gehörte, liegen im Gebietsarchiv Pilsen. Ein eine Aufstellung der kirchenbücher sind auf diesem Link zu finden.

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